Die Totenmaske von Napoleon I.

Die Maske wurde als eine von maximal 50 Abgüssen aus einem Gipsabdruck des Kaisers erstellt, abgenommen nach seinem Tod durch seinen Leibarzt Dr. Francesco Antommarchi. Zu ihm folgt unten auf dieser Seite noch eine kleine Anekdote. 
Unsere Maske hat sächsische Geschichte, so stammt sie aus dem Besitz der Gräfin Auguste Charlotte von Kielmannsegge. Sie wohnte vor 1809 und nach 1813 in Sachsen und war eine glühende Verehrerin des französischen Kaisers. Totenmasken dienten historisch den unterschiedlichsten Zwecken, zwischen Schutz vor Dämonen im Tod während der Zeit der Ägypter und Bewahrung des Personenkults in der Renaissance. 

Der Einfluss Napoleons auf Sachsen war vor allem durch seine Kriege geprägt. Nach der vernichtenden Schlacht bei Jena und Auerstedt besetzte die französische Armee das Kurfürstentum Sachsen. Es musste dem Rheinbund, einem Militärbündnis Napoleons,  beitreten. Nach dem Eintritt erhob Napoleon Sachsen 1806 zum Königreich, welches bis zur Novemberrevolution 1918 Bestand hatte. Im Kriegsjahr 1813 war Sachsen Hauptkriegsschauplatz, worunter die ansässige Bevölkerung besonders zu leiden hatte.


Der von Napoleon selbst beauftragte und mitentwickelte Code Civil, basierend auf den Ideen der französischen Revolution, begründete neue Freiheits- und Grundrechte und inspirierte die Bürger weltweit nachhaltig. Die Rechte von Frauen und Menschen anderer Hautfarbe blieben jedoch weiterhin unberücksichtigt.


Napoleon setzte einerseits revolutionäre Ideen durch  und war anderseits bereit, für die Verwirklichung seiner Ziele tausende Menschenleben zu opfern. Diese Dualität eint ihn und andere führende Persönlichkeiten der Geschichte und macht ihre rückblickende Wertung häufig vom Standpunkt des Wertenden abhängig. Napoleon selbst fasziniert die Menschen noch heute.

Anschließend ein Vergleich zu einem zeitgenössischen Porträt, vor allem die prominente Nase sticht bei beiden Darstellungen heraus.

Anekdoten, die vielleicht oder vielleicht auch nicht wissenswert sind...


Antommarchi soll nach der Ölung Napoleons auch sein bestes Stück - ihr lest richtig, wir sprechen vom edelsten seiner Teile - entfernt haben, das dann in die Hände des Kaplans Vignali geriet. Von dessen Familie wurde es in eine New Yorker Ausstellung weitergegeben, in der es noch bis 1977 öffentlich gezeigt wurde.
Heute soll es sich in der privaten Sammlung der Tochter von  John K. Lattimer, dem führenden Urologen seiner Zeit, befinden. Er erstand dieses wahrhaftig einzigartige Stück damals und seitdem ist es für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.